Mittwoch, 16. Juli 2008

European Bug-In #2, Ein Bericht

Vom 4. bis 6. Juli lockte die belgische Kleinstadt Chimay wieder mit einem Bug In. Bug In – das ist ein großer alter Name aus den Staaten. Wer sich mit ihm schmückt, von dem erwarten die Leute einiges. Es war also ein schwere Hypothek für Kobus und Freddy samt Team, nach der Euphorie des ersten Treffens 2007 nun zu beweisen, dass man so ein Treffen in Europa konstant etablieren kann.

Von unseren Typ 3-Jungs habe ich eigentlich nur den Schradi-Holger getroffen, dem ich natürlich gleich den Kopf gewaschen habe, was ihm einfällt bis Belgien zu gurken, aber nicht zum Jahrestreffen zu kommen ;-) .

Ansonsten war ich mit den Kamenern/Dortmundern/Hagenern und Sauerländern unterwegs. Ein echt feine Truppe von vielleicht 15 Mann, die das Treffen für mich zu einem echt genialen Wochenende gemacht haben, nachdem meine Fußumknick-Aktion am Freitag mit anschließendem Krankenhausbesuch in Chimay (sehr nette Ärztin!) mich eigentlich schon das Ende des Treffens hatte erwarten lassen. Aber meine Bänder und Knochen sind zäh.

Von der Organisation versprochen wurden bessere sanitäre Bedingungen. Nicht gehalten. Es war grausam! Fünf Dixies für den gesamten Camping-Bereich. Die anderen Dixies und Duschen jenseits der Boxengasse mussten bezahlt werden. Bei 35 Euro für die Wochenendkarte (pro Person - nicht Fahrzeug!!!!) nicht gerade lustig. Wir witzelten schon, dass es mehr VIP-Bereiche als Toiletten auf dem Treffen gibt. Insgesamt gab es so um die fünf verschiedene VIP-Ausweise. Diese VIPs konnten dann auf besonderen Tribünen stehen, Freibier und freie Cocktails konsumieren, frei essen und bei den gelegentlichen Regengüssen das VIP-Zelt bevölkern.

(EDIT) Zu den VIP-Bereichen muss man aber noch sagen, dass diese zumindest teilweise von Sponsoren geleitet und bezahlt worden sind (z. B. CSP). Es stimmt also nicht, dass wir alle das mit unseren Eintrittsgeldern finanziert haben. Aber immerhin ist schon komisch, wenn man als "Fußvolk" an den Zäunen vorbeiläuft und dort sozusagen die "Oberschicht" im Luxus schwelgt (relativ gesehen), während für Normalsterbliche kaum Dixies da sind.(EDIT Ende)

War es im vergangenen Jahr noch recht einfach, einen verspäteten Kumpel aufs Gelände zu schleusen, wurde es in diesem Jahr fast unmöglich. Ignorante Belgier, die partout kein Englisch oder Deutsch verstanden, wiesen die Fans, die ebenfalls 35 Euro pro Nase bezahlt hatten, aber eben keinen Camping-Aufkleber mehr bekommen haben, äußerst unfreundlich ab. Zum Glück hatte ich im Orga-Bus einen sehr netten Menschen kennen gelernt, der mir meine Pressekarte ausgehändigt hatte. Zu dem bin ich dann noch ein paar mal hin und fragte freundlich nach, ob man für diesen oder jenen nicht noch einen Aufkleber haben könnte. Kein Problem.

Die Viertel- und Achtelmeile-Rennen wurden von Regengüssen am Samstag fast unmöglich gemacht. Nur am Vormittag und zur Dämmerung hin konnten die Autos fahren. Freitag und Sonntag klappte es gut. Blöd nur, dass die Teilnehmer teilweise am Burn Out zum Reifen aufwärmen gehindert wurden, weil's zu viel Zeit kostet, und dann immer wieder lange Pausen entstanden, weil die Elektronik sponn oder die Fahrzeugrückführung lange dauerte. Schon peinlich.

Der Show und Shine-Bereich wirkte wieder sehr unaufgeräumt. Zudem gab es große Lücken. Die Radical Bugz zeigten unfassbare Chops und rostige Ratten, Primer-Looker und noch mehr.



Auch andere Clubs waren vertreten, aber die Euphorie des Jahres 2007 war nicht da. Es wurde viel über die Organisation diskutiert. So recht zufrieden war keiner.

Genial war hingegen die "Abendunterhaltung" Auf der Kreuzung vor dem Gelände traf man sich zu ein paar gepflegten Burn Outs und viel Gelaber. Auf dem Gelände legte wieder Ivan Mc Cutcheon von der Volksworld in einem T1-Bus mit Mega-Boxen auf. Alles sehr tanzbar, gute Laune garantiert. Wir blieben am Samstag bis etwa 3 Uhr morgens.

Wer mit den richtigen Leuten da war, der hatte ohnehin kein Problem, auf diesem Treffen Spaß zu haben. Es gab viel zu sehen, viele VW-Verrückte, die man schon lange nicht mehr gesehen hatte, waren vor Ort. Das machte vieles wett!

Fotos habe ich diesmal überhaupt keine gemacht – nur gefilmt (auf Super 8), weswegen ich Kobus auch um das Presseticket für den Startbereich gebeten hatte. Wenn die Aufnahmen was geworden sind, dann wird das ein echt geiler 20 Minuten-Film, der dann auf der Feuerzangenbowle sicherlich auch gezeigt wird. In zwei Wochen weiß ich mehr.

Fazit: Ich bereue wirklich nicht, dass ich mal eben über hundert Euro Sprit verballert habe, um da hin zu fahren (zumal ich ausnahmsweise mal einen Beifahrer hatte, der sich beteiligt). Es war schön, laut, feucht fröhlich, entspannt und von den Leuten her einfach brilliant. Für das EBI #3 sollten die Organisatoren versuchen, wieder mehr der alten legendären Renner zu aktivieren und sie sollten die santiäre Situation und die Gesamtorganisation verbessern. Da muss man eben investieren. An den VIPs kann man dafür gern mal sparen. Nächstes Jahr werde ich wohl wieder hinfahren – trotz aller Kritik finde ich nämlich, dass schon eine Menge Arsch in der Hose dazu gehört, so etwas Großes auf die Füße zu stellen. Von daher Kompliment an Kobus und Co., aber ein wenig gröberes Feintuning ist schon angebracht. Und ob ich Merchandising bis hin zum String-Tanga mit EBI-Schriftzug brauche? Wohl eher nicht!

Gerade habe ich versucht, meinen TL vom belgischen Schlamm zu befreien. Der Lehm klebt wie Bärensch... kot. So viel Schlamm kenne ich eigentlich nur aus Baarlo oder Budel.

Zum Schluss noch ein Foto eines verunglückten Busses. Ist auf der Rückfahrt passiert. Dem Fahrer geht es wohl gut, aber der Bus.... Ich habe das Foto aus einem Blog genommen. Ich weiß nicht so genau, wer es aufgenommen hat und wo es passiert ist. Aber Mist ist das wirklich:



Ach so: Den hier wollte ich Euch nicht vorenthalten. Das ist ein Typ 3. Glaubt man kaum. Hat ein inzwischen zum Alki gewordener Tüftler in Jahren aufgebaut. Da er nicht mehr fahren kann, hat er ihn den Brökings von der Beetle Factory geschenkt. Der Vari hat ein Luftfahrwerk, alle Schalter im Innenraum haben ein Funktion. Der Wagen ist durchzogen von etlichen Hydraulikleitungen. Wahnsinn! Dachten sich auch die Juoren beim EBI und vergaben den Pokal WORST OF SHOW. :lol:





Ende des Gelabers,

Thorsten

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